Plurikulturelle Lehr- und Lernwelten - ein deutsch-israelischer Vergleich

Verschiedene Sprachen, Kulturen, Religionen und Orientierungen: Die Vielfalt der deutschen und israelischen Gesellschaft prägt auch das jeweilige Bildungswesen, und umgekehrt gehen von diesem wiederum Impulse für das Zusammenleben der Menschen aus. Das sich über vier Semester erstreckende Projekt „Plurikulturelle Lehr- und Lernwelten – ein deutsch-israelischer Vergleich“ spürt dem forschungspraktisch nach: Insgesamt 40 Studierende der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe und des Oranim Academic College of Education in Kiryat Tivon erarbeiten sich als Gruppe und in binationalen Teams die Grundlagen für eine Schule der Zukunft, in der gesellschaftliche Vielfalt zum Resonanzboden für das Lernen und das Lehren gleichermaßen wird.

Auf dem Lehr- und Forschungsplan für vier Semester in Theorie und Praxis stehen zunächst aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen beider Länder und ihre jeweilige Bedeutung für Bildungsinstitutionen und öffentliches Leben. Was bedeuten Migration und Plurikulturalität im Umfeld der Lehrerausbildung und wie können Bildungsinstitutionen auf eine sich beständig verändernde soziale, politische und kulturelle Realität reagieren?

Der forschungspraktische Teil schließt hier direkt an: Mit den Methoden der Feldforschung untersuchen die Studierenden ihren jeweils eigenen institutionellen Nahraum und tauschen sich in Workshops vor Ort in Deutschland und Israel intensiv darüber aus, welche Erfahrungen im jeweils anderen Land gemacht werden. Sie treffen sich dabei nicht nur in der „realen“ Welt, sondern auch im virtuellen Raum – während der gesamten Dauer des Projekts nutzen die Teilnehmenden die gesamte Palette an digitalen Kommunikationsmöglichkeiten von Videokonferenzen über Skype bis hin zu einer gemeinsamen E-learning Plattform mit Blogs und Chats.

Der mehrsemestrige Lernprozess soll die künftigen Lehrkräfte dafür sensibilisieren, wie wichtig interkulturelle Kompetenz und ein pädagogisch reflektierter Umgang mit gesellschaftlicher Vielfalt im Bildungskontext und weit darüber hinaus sind. Die Ergebnisse der empirischen Untersuchungen fließen in eine Außendarstellung im Internet ein, so dass eine breite (Fach-)Öffentlichkeit von den gewonnenen Erkenntnissen profitieren kann. 

 

„Plurikulturelle Lehr- und Lernwelten – ein deutsch-israelischer Vergleich“ ist ein Projekt der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe in Zusammenarbeit mit dem Oranim Academic College of Education in Kiryat Tivon. Es findet vom 1. Februar 2014 bis zum 31. Januar 2016 statt und führt jeweils 20 Lehramtsstudierende beider Hochschulen zu theoretischer Wissensaneignung und forschungspraktischer Arbeit zusammen. Die Forschungsergebnisse werden im Anschluss im Internet veröffentlicht.