Der Shimon-Peres-Preis 2022 geht an ein deutsch-israelisches und erstmalig ein deutsch-israelisch-emiratisches Kooperationsprojekt. Beide Projekte knüpfen an die Vision von Shimon Peres an, das Erinnern an die Shoah zu erneuern, die Zukunft gemeinsam mit Partner*innen zu gestalten und neue Wege der Zusammenarbeit zu bestreiten. Sowohl in Israel als auch in Deutschland haben beide Projekte aktuelle Relevanz und wirken mit ihren Ergebnissen weit über die Projektteilnehmenden und die Projektlaufzeit hinaus.
Creating Holocaust Awareness Among German and Israeli Youth on TikTok
Ein gemeinsames Projekt der Hebräischen Universität Jerusalem in Zusammenarbeit mit dem American Jewish Committee Berlin, der Partners Partners & Company in Jerusalem, TikTok Deutschland, dem Werk21 in Berlin sowie Gedenkstätten und Museen
Soziale Medien spielen für junge Menschen eine wichtige Rolle bei der aktiven Auseinandersetzung mit Geschichte. Die besonders bei Jugendlichen beliebte App TikTok bietet mit ihren kurzen, nutzer*innengenerierten Videoinhalten ein bislang selten genutztes Potential, um junge Menschen mit innovativen Formen des Gedenkens an die Shoah anzusprechen.
Das Ziel des Projekts „Creating Holocaust Awareness“ war, dieses Potential als Bildungsinstrument zu nutzen, um ein größeres Bewusstsein für die Shoah bei israelischen und deutschen Jugendlichen zu fördern. Dafür brachte das Projekt Gedenkstätten, Museen, Kommunikationsagenturen, Wissenschaftler*innen, Überlebende und junge TikTok-Creators aus Deutschland und Israel zusammen. Die teilnehmenden Gedenkstätten und Creators konzipierten und erstellten – unter anderem im Rahmen eines Seminars an der Hebräischen Universität Jerusalem – über sieben Monate lang hunderte TikTok-Videos. Darin wurden z.B. Biographien vorgestellt, neue Formen des Gedenkens entwickelt und durch die Gedenkstätten geführt. Diese Videos erzielten eine beeindruckende Reichweite.
Im Laufe des Projekts erhielten die Gedenkstätten und Museen eine begleitende Fortbildung in digitaler Bildungsarbeit, so dass die TikTok-Kanäle über das Projektende hinaus weitergeführt werden können. So wirkt das Projekt nachhaltig in der Bildungsarbeit der beteiligten Institutionen fort und leistet einen wichtigen Beitrag für ein junges, engagiertes und innovatives Gedenken.
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Bavaria Israel Partnership Accelerator 2021 (BIPA)
Ein gemeinsames Projekt des Strascheg Center for Entrepreneurship der Hochschule München in Zusammenarbeit mit der FOM – Hochschule für Ökonomie und Management, der Khalifa University in Abu Dhabi, der Ostbayerischen Technischen Hochschule in Regensburg, der Technischen Hochschule in Deggendorf, Tech7 in Beer Sheva sowie bayerischen Unternehmen
Das Programm brachte Studierende und junge Berufstätige aus Deutschland, Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) mit etablierten bayerischen Unternehmen digital zusammen. Dies stellte einen Meilenstein dar, da erstmals seit der Unterzeichnung der Abraham-Abkommen im Jahr 2020 ein gemeinsames Programm zwischen Bayern, Israel und den VAE durchgeführt wurde.
Während des Projekts mussten sich die neun trinationalen Teams verschiedenen Herausforderungen der teilnehmenden Unternehmen stellen. Im Fokus standen technologische und gesellschaftliche Herausforderungen – gesucht waren vor allem greifbare, nachhaltige, prozessorientierte und ökologische Lösungen. Die Challenges befassten sich z.B. mit Strategien zur Erreichung von CO2-Neutralität einer Stadt, Möglichkeiten zur Erhöhung des Konsums von pflanzlichen Lebensmitteln und der besseren Ausgestaltung von Arbeitsprozessen in einem Kreiskrankenhaus. Das Programm lief über zwei Monate und war für alle Berufs- und Studienfächer offen, so dass es zu einer interdisziplinären Zusammensetzung der Teams kam. Die 45 Teilnehmenden konnten in einer einzigartigen Action-Learning-Erfahrung ihr persönliches und berufliches Netzwerk erweitern und berufspraktische und akademische Erfahrungen miteinander verbinden. Die Teams wurden von erfahrenen Mentor*innen unterstützt und profitierten dabei auch von den Perspektiven der Teampartner*innen.
Mit dem Programm unterstützt BIPA die Bemühungen um Zusammenarbeit und Frieden im Nahen Osten und setzt sich für eine friedliche Zukunft für kommende Generationen ein.
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