Der zweite Jahrgang des Sylke-Tempel-Fellowship-Programms (2020) widmete sich dem Thema: „Israel und Deutschland im US-Wahljahr: Nationale Narrative, Identitäten und Außenpolitik“. Kooperationspartner waren das American Jewish Committee (AJC), das European Leadership Network (ELNET), die Zeitschrift Internationale Politik (IP) und Women in International Security (WIIS.de). Das Programm steht seit 2020 unter der Schirmherrschaft von Sigmar Gabriel, Bundesminister des Auswärtigen a.D. und Vorsitzender der Atlantik-Brücke.
Wie wirken sich die nationalen Narrative, die selbst erzählten historischen Geschichten und die Selbstwahrnehmung der Vereinigten Staaten, Israels und Deutschlands auf ihre Außenpolitik und ihre Beziehungen zueinander aus? Wie verändern sich die vermeintlich festgeschriebenen Identitäten im Laufe der Zeit und warum? Spiegeln sie sich in Wahlkämpfen wider? Wenn ja, auf welche Weise(n) in Bezug auf Israel, Deutschland und die Vereinigten Staaten? Inwiefern prägen nationale Narrative und Wahrnehmungen voneinander bilaterale und trilaterale Beziehungen?
Sechs Fellows setzten sich mit diesen und weiteren Fragen auseinander.
Die Recherchethemen unserer Fellows im Jahr 2020 waren:
- Beyza Arslan: Jüdisch-Muslimische Beziehungen in Deutschland, Israel und den USA
- Itamar Ben-Ami: Fließende Grenzen - Populismus und Liberalismus in den USA, Deutschland und Israel
- Benjamin Brown: Ein offener Bruch? Israel, die jüdische Diaspora und ihre Rolle in den Internationalen Beziehungen
- Hanno Hauenstein: Mehrheit und Minderheiten - Plurale Gesellschaften gründen auf der Vielfalt von Minderheiten
- Steffi Hentschke: Heimisch im Heiligen Land – Eine Recherche über die Nachfahren deutscher Juden in Israel im Kontext des US-Wahljahres
- Noa Rekanaty: Jüdische Identität nach dem Zweiten Weltkrieg – Warum Amerika?
Online-Konferenz: Israel und Deutschland im US-Wahljahr: Nationale Narrative, Identitäten und Außenpolitik
Am 19. November 2020 fand die Abschlusskonferenz des jährlichen Fellowship-Programms im digitalen Raum statt.
Dabei diskutierten die Teilnehmenden Themen, die durch das Wahljahr in den USA auch in Israel und Deutschland in den Fokus gerückt waren und die unsere Fellows in ihren Artikeln aufgeworfen hatten:
Welches politische Selbstverständnis liegt unseren Gesellschaften zugrunde? Wie werden marginalisierte Gruppen in politische Entscheidungsprozesse eingebunden? Wie sieht das Verhältnis von Minderheiten untereinander aus? Wie verorten sich Menschen, deren Familien eine Migrationsgeschichte haben? Und welchen Einfluss hat die jüdische Diaspora auf die israelische Außenpolitik?
Im Rahmen der Konferenz wurde außerdem der Sylke-Tempel-Essay-Preis 2020 durch das Netzwerk Women in International Security Deutschland (WIIS.de) und die Zeitschrift Internationale Politik (IP) vergeben. Er ging an Lisa Stappenbeck für ihren Essay „Jetzt erst recht!“
An der Veranstaltung nahmen unter anderem teil:
Sigmar Gabriel, Shimon Stein, Sudha David-Wilp, Ulrike Franke, Nicola Albrecht, Ruthi Ofek, Kerstin Müller, Özgür Özvatan, Rachel Tausendfreund, Ralf Fücks, Rachel de Boor, Ahmad Mansour, Raphael Ahren, Nadav Tamir, Adar Primor und Eric Adamson.
Das komplette Programm der Konferenz finden Sie hier.