Jugendbegegnung und Erinnerung in der multikulturellen Gesellschaft
Bereits zum zweiten Mal bringt ein Begegnungsprojekt jeweils 14 junge Menschen aus Deutschland und Israel zusammen. Das Ziel: Formen des Erinnerns an die Verfolgung und Ermordung der europäischen Jüdinnen und Juden zu finden, die jungen Menschen in einer von Vielfalt geprägten Gesellschaft entsprechen. Denn es gibt nicht die eine Sichtweise, das eine Stereotyp und die eine Erzählung über die nationalsozialistische Vergangenheit, sondern viele verschiedene Blickwinkel. Diese können sozial, kulturell oder politisch bedingt sein, sie können familiäre oder persönliche Gründe haben. Sie zu erkennen und zu verstehen, steht deshalb am Anfang der Reise, die im übertragenen Sinne während vorbereitender Seminare in die Herkunftsgeschichten der Teilnehmenden führt und im Wortsinn auf eine Studienreise nach Israel. Hier werden die Schülerinnen und Schüler des Berliner Schiller Gymnasiums und der Sulam Zor Schule in Western Galilee in Seminaren und Workshops Vorschläge für eine an ihren Erfahrungen und Bedürfnissen ausgerichtete Erinnerungskultur erarbeiten.
Eine Reise ist das Projekt auch für die, die es entwickelt haben: junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannseekonferenz in Berlin in Zusammenarbeit mit dem Bildungs- und Sozialzentrum Mul Nevo in Tel Aviv. Für sie gilt es, neue Ansätze in der politischen Bildungsarbeit zu erproben und für andere Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zu dokumentieren. So sind die Gruppen der Teilnehmenden bewusst vielfältig zusammengesetzt, und die thematische Agenda bringt Vergangenheit und Gegenwart ebenso zusammen wie soziologische und psychosoziale Aspekte. Und mehr noch: Die Schülerinnen und Schüler entwickeln im Vorfeld ihrer Begegnung ein Drehbuch für die filmische Dokumentation ihrer Zusammenarbeit, die einer der Teilnehmenden umsetzen wird.
„Jugendbegegnung und Erinnerung in der multikulturellen Gesellschaft“ ist ein Projekt der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz in Berlin in Zusammenarbeit mit dem Bildungs- und Sozialzentrum Mul Nevo in Tel Aviv. Jeweils 14 Schülerinnen und Schüler des Berliner Schiller Gymnasiums und der Sulam Zor Schule in Western Galilee treffen in Israel zu Seminaren, Workshops, Begegnungen und Besichtigungen zusammen. Der Studienreise gehen Vorbereitungsseminare voraus, eine Dokumentation der Ziele, Methoden und Ergebnisse sowie eine Film-Dokumentation schließen sie ab.