A Future in Friendship
Das Kooperationsprojekt „A Future in Friendship“ stellte 16 deutsche und israelische Filmstudentinnen und -studenten vor die Aufgabe, sich gemeinsam auf eine kreative Reise in die Zukunft zu begeben. Wie beide Länder künftig zueinander stehen, lautete das Thema, und die Auseinandersetzung hiermit wurde zu einer nicht nur filmischen, sondern auch persönlichen Erfahrung.
Die deutsch-israelischen Teams gingen nach einem ersten Einführungsseminar zunächst auf Spurensuche in Berlin und Sderot. Wer sind wir, wer seid ihr, was verbindet uns morgen – und welche Bildsprache, welche innovative Form gilt es dafür zu finden? Rohschnitt und gemeinsame Diskussion über Erlebtes und Gefilmtes vor Ort schlossen sich an, bevor es zur Postproduktion zurück nach Hause ging. Herausgekommen sind neun ein- bis zweiminütige Kurzfilme: dokumentarische Impressionen und Experimentalfilme, Urlaubsvideos und fiktionale Szenen, Animationsfilme und Clips mit Cartoon-Elementen, gefilmt mit Camcorder und Mobiltelefon, in High Definition und DV-Standard. Herausgekommen sind auch und vor allem: Begegnungen, Gespräche, Reflexionen.
Und so skizziert „A Future in Friendship“ subjektive Visionen von morgen, die beobachten und Fragen stellen, humorvoll sind oder nachdenklich, die im Mikrokosmos des Einzelnen Abbilder des gesellschaftlichen Ganzen widerspiegeln. Spielende Kinder machen etwa in „Listen!“ mit Händen und Ohren Klangexperimente inmitten von Kirchenglocken und Muezzin-Rufen – ein Spiel mit Identitäten, das auch „Tangled up“, „Turning Point“ oder „To Be“ thematisieren. Andere Clips machen Klischees zu ihrem Gegenstand: Mit dem Ausruf „Like Austria“ begeistert sich z. B. ein junges Touristenpaar im gebirgigen Süden Israels über die Ähnlichkeit der Landschaft mit den heimischen Alpen. Die Vergangenheit, die sichtbar in die Gegenwart hineinreicht, steht im Mittelpunkt von Beiträgen wie „Thin Ice“ und „Peeping Wall“, und eine Atmosphäre zwischen Absurdität, Bedrohung und Traum kreieren „Completion“ und „Leviathan’s Belly Ache“.
Neun Statements, die zunächst für sich stehen, die aber auch Momentaufnahmen einer gemeinsamen Suche sind – und die zusammen ein spannendes Kaleidoskop dessen ergeben, was junge Filmschaffende heute bewegt.
„A Future in Friendship“ ist ein Kooperationsprojekt der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Potsdam und des Film & TV Department des Sapir Academic College in Sderot in Zusammenarbeit mit der Eikon gGmbH und dem Deutsch-Israelischen Zukunftsforum. 16 Studierende beider Hochschulen erarbeiteten zwischen September und Dezember 2009 in Berlin und Israel neun Kurzfilme. Begleitet wurden die Studierenden von je drei Lehrenden der beiden Hochschulen. Die während des Projekts entstandenen Arbeiten wurden in Deutschland und in Israel vorgestellt, so auch anlässlich eines Zusammentreffens junger Menschen mit Israels Staatspräsident Shimon Peres und Bundespräsident Horst Köhler in Berlin im Januar 2010.