ViceVersa: Deutsch-Hebräische Übersetzungswerkstatt
Ein Gedicht, ein Roman oder eine Kurzgeschichte leben nicht von Wörtern und Sätzen allein, sondern von einer Fülle an stilistischen Nuancen und Bedeutungszuweisungen. Diese in einer Sprache zu erfassen und in eine andere zu übertragen ist die hohe Kunst der literarischen Übersetzung – und bildet damit ganz allgemein eine unverzichtbare Basis für kulturellen Austausch. Das Projekt ViceVersa bietet deshalb 12 bis 14 deutschen und israelischen Übersetzerinnen und Übersetzern mit Publikationserfahrung die Möglichkeit, ihre aktuellen, noch nicht veröffentlichten Arbeiten in einem hoch professionellen Rahmen zu diskutieren. Nachdem 2011 Berlin Ort des bilateralen Geschehens war, geht die Reise in diesem Jahr nach Jerusalem. Hier erwartet die Teilnehmenden neben gemeinsamen Seminaren vor allem auch die Möglichkeit, wichtige Kontakte zu knüpfen – untereinander zu Kolleginnen und Kollegen, aber auch zu Fachleuten aus dem Verlagswesen sowie zu Autorinnen und Autoren.
So kommen viele Perspektiven auch auf die grundsätzlichen Fragen des Übersetzens aus dem Deutschen ins Hebräische und umgekehrt zusammen – und das Publikum spielt dabei ebenfalls eine tragende Rolle. Zu den Höhepunkten der Übersetzungswerkstatt gehört dem entsprechend eine abschließende öffentliche Veranstaltung. Ein wichtiger Aspekt im gemeinsamen Arbeitsprozess ist zudem das unterschiedliche Altersniveau der Teilnehmenden: Routine und Erfahrung treffen auf neue Fragestellungen und Blickwinkel. Daraus entstehen über das Projekt ViceVersa hinaus wichtige Impulse für die bilateralen Schnittstellen zwischen den Literaturbetrieben in Deutschland und Israel.
Die Übersetzungswerkstatt ViceVersa ist ein Projekt des Deutschen Übersetzerfonds e.V., Berlin in Zusammenarbeit mit The Institute for the Translation of Hebrew Literature, Ramat Gan. Das Projekt findet vom 01. bis 30. November 2012 statt, darin enthalten ist ein einwöchiger Arbeitsaufenthalt in Jerusalem mit jeweils sechs bis sieben im Vorfeld ausgewählten Teilnehmenden aus Deutschland und Israel sowie mit der bilateralen Projektleitung. Zum Programm gehören Seminare, Vorträge und eine öffentliche Veranstaltung. Es ist geplant, den Austausch im Rhythmus von ein bis zwei Jahren fortzuführen.