Deutsch-israelische Literaturtage „beziehungsweise(n)“

Die gesellschaftliche Gegenwart in Deutschland und Israel scheint im Leben und im Roman von einer Rückbesinnung auf die engsten Beziehungen geprägt zu sein, auf den Mikrokosmos Familie in all seinen Ausprägungen. Eine Reaktion auf gesellschaftliche, wirtschaftliche und/oder politische Krisen? Jeweils zwei Schriftstellerinnen oder Schriftsteller – je eine oder einer aus Israel und aus Deutschland – stellen sich während der Deutsch-israelischen Literaturtage 2012 in Berlin fünf Abende lang der Diskussion hierüber, lesen aus ihren Werken und erzählen aus ihren Leben. Daraus entstehen Gespräche über Literatur im Allgemeinen und den Literaturbetrieb im jeweils anderen Land im Besonderen – zum einen. Vor allem aber und zum anderen geht es – der Überschrift der diesjährigen Literaturtage folgend – um Zusammenhalt und Isolation, um Familie als Rückzugsort und als Imagination. Das Publikum hat Teil an diesen Auseinandersetzungen und ist ebenso aufgefordert, nach eigenen Familienbildern und Beziehungsweisen zu fragen. Am Ende stehen wichtige Impulse für alle Beteiligten, über die – im doppelten Wortsinn – „Textur“ von Bindungen im Kontext  gesellschaftlicher wie literarischer Unterschiede und Gemeinsamkeiten in beiden Ländern nachzudenken.

Es lesen und diskutieren: Lizzie Doron, Eshkol Nevo, Thomas Hettche, Christopher Kloeble, Dirk Kurbjuweit, Amichai Shalev, Arye Sharuz Shalicar, Sara Shilo, Yotam Tolub und Olga Grjasnowa.

Die Deutsch-israelischen Literaturtage „beziehungsweise(n)“ vom 25. bis 29. April 2012 sind ein Projekt der Heinrich-Böll-Stiftung Berlin und des Goethe-Instituts München in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Theater, dem Literaturhaus Berlin und dem Maxim Gorki Theater. Insgesamt zehn Autorinnen und Autoren aus Deutschland und Israel lesen an fünf Abenden aus ihren Werken, das Programm wird ergänzt durch eine Filmnacht und eine Diskussionsrunde zum Thema. Die Deutsch-israelischen Literaturtage finden seit 2005 wechselweise in Berlin und Tel Aviv statt.