Der Shimon-Peres-Preis 2019 geht an zwei Kooperationsprojekte, die „sich in israelisch-deutschen Projekten für Frieden, Demokratie und Gerechtigkeit einsetzen. Die politischen und gesellschaftlichen Realitäten in beiden Ländern bilden den Rahmen: der Nahostkonflikt, die Transformationsprozesse in Deutschland, das Erstarken demokratiefeindlicher Bewegungen und die Chancen des Zusammenlebens in unseren Migrationsgesellschaften. Diese Realitäten sind Herausforderungen und bildeten gleichzeitig die Basis für einen spannenden multiperspektivischen Austausch in den beiden von der Jury ausgezeichneten Projekten.“ Jurybegründung von Jutta Weduwen
Professional Exchange: Understanding and Responsibilities: Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten Sachsen e.V. (Deutschland) und Sapir College (Israel)
Die Teilnehmer*innen des Professional Exchange 2018 trafen sich zum fachlichen Austausch in Sachsen und Südisrael, um sich mit der professionellen Gestaltung von Jugendarbeit, insbesondere zu den Themen Diversity, Gender, Interkulturalität, Extremismus und Demokratie, auseinanderzusetzen. Die beteiligten Fachkräfte und Studierenden (AGJF Sachsen e.V., Sapir College, LAK Mobile Jugendarbeit Sachsen e.V., LAG Mädchen und junge Frauen in Sachsen e.V., LAG Jungen- und Männerarbeit e.V., Evangelische Hochschule Dresden) besuchten in beiden Ländern lokale Initiativen und Arbeitsstätten und erarbeiteten gemeinsam Instrumente zum Umgang mit Straßenjugend und Jugendgewalt, zur (politischen) Partizipation junger Menschen, der Förderung demokratischer Kompetenzen, sowie zur Handhabung von Brüchen in Bildungsbiographien.
Dabei stand ein Austausch anhand eigener Berufserfahrungen und das gemeinsame Erlernen von Best-Practice-Methoden im Vordergrund. So entwickelten die Teilnehmenden Ansätze zum Umgang mit den Auswirkungen dynamischer Veränderungen in postmodernen Gesellschaften. Die Projektpartner*innen bauten außerdem ein dichtes Kooperationsnetzwerk aus, das den Fachaustausch auch in Zukunft fortführen wird.
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Mehr als eine Demokratie: Adam Institute for Democracy and Peace (AI) (Israel) und Akademie Führung & Kompetenz am Centrum für angewandte Politikforschung, Ludwig-Maximilians-Universität München (CAP) (Deutschland)
„Mehr als eine Demokratie“ wird in Deutschland und Israel erfolgreich mit unterschiedlichen Teilnehmendengruppen für Fortbildungen und Workshops eingesetzt. Über 1.000 Schüler*innen und Erwachsene beider Länder haben bereits an Trainings zur Demokratieerziehung teilgenommen. Darüber hinaus werden regelmäßig Train-the-Trainer-Workshops und -Konferenzen am Gustav-Stresemann-Institut in Deutschland durchgeführt, um die Erfahrungen aus der Umsetzung in der israelischen und deutschen Gesellschaft zusammenzuführen und die Prozesse weiter zu verbessern.
Das 400-seitige Handbuch ist eine innovative Kombination aus Philosophie und Psychologie, Soziologie und Politik zum Erlernen von Demokratie und Konfliktlösung und erschien 2015 erstmals in deutscher Sprache (2. Auflage 2019).
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