Soziale Arbeit in multi-ethnischen Gesellschaften - Ein Austauschprogramm

Diversität und Zugehörigkeit – wie hängen sie zusammen, und was bedeutet dies für Einrichtungen der sozialen Arbeit? Eine Gruppe von rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Evin e.V. in Berlin und des Arab-Jewish Community Center in Jaffa erarbeiten in einem einjährigen Projekt Ansätze für eine an biografischen Aspekten orientierte Herangehensweise an diese Frage. Den größeren Rahmen bilden dabei das Zusammenleben in multi-ethnischen Gesellschaften und spezifische Fragen des Nahostkonflikts. Antisemitismus und Islamophobie: Welche Stereotype bestehen im Hinblick auf „das Jüdische“ und „das Palästinensische, wann und wie sind die Teilnehmenden damit in Berührung gekommen und welche persönlichen und professionellen Positionen lassen sich finden, um diese Stereotype aufzulösen?

Diesen Fragen gehen die Teilnehmenden in zwei je zehntägigen Begegnungen in Berlin und Jaffa nach. Dabei geht es nicht nur um Theorie, sondern vor allem auch um die (eigene) Praxis: Diversität zieht sich als roter Faden durch die Hintergründe aller Beteiligten, und das Thema Nahostkonflikt spielt darin für jede und jeden eine spezifische Rolle. Die biografische Selbstreflexion steht daher neben dem fachlichen Austausch im Zentrum der gemeinsamen Auseinandersetzung mit Fragen nach dem Eigenen und dem Fremden – im Rahmen von Workshops ebenso wie beim Besuch thematisch relevanter Einrichtungen. Insgesamt entstehen so persönliche und ganzheitliche Bilder von sozialer Arbeit im jeweils anderen Land, aus denen sich wiederum wichtige Impulse für bilaterale Netzwerke und neue pädagogische Konzepte ergeben können. Dokumentiert werden die Ergebnisse auf einer Webseite und in Ausstellungen in den Räumlichkeiten beider Einrichtungen.

„Soziale Arbeit in multi-ethnischen Gesellschaften – Ein Austauschprogramm“ ist ein Projekt von Evin e.V. in Berlin in Zusammenarbeit mit The Arab-Jewish Community Center in Jaffa. Das Projekt bringt je 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beider Einrichtungen in der Zeit vom 01. Mai 2014 bis 30. April 2015 zusammen. Auf dem Programm stehen zwei zehntägige Arbeitsphasen in Deutschland und Israel im Juni und November 2014 mit Workshops und den Besuchen von Einrichtungen aus dem Bereich soziale Arbeit. Das Projekt wird online fotografisch und filmisch dokumentiert und schließt mit zwei Ausstellungen ab.